2010/04/19
Skug 04_2010
Eine Doppel-LP, die in sich hat, worauf zu
warten gelohnt hat. Das schönste Duett mit
Donald Duck, das je in einem Formel-
Eins-Auto aufgezeichnet wurde, ein Weltall-
Hörspiel für die ganze pervertierte Familie
und viel revolutionär-einfach-revolutionäre
Neue Popmusik. Willkommen bei »Wie
Mensch nach Gustav noch Platten machen
kann« ... Wo überwintert die Hypeabteilung
diesmal? Mir geht das freilich nicht
ab, jedoch Frau Schimun wär‘s endlich mal
wert, sie vom Stand weg ins Radiokulturhaus
für den intimen Auftritt mit fünfzigköpfigem
Bläserensemble oder dergleichen
einzuladen. Wobei mich das dann doch
wieder abschrecken würde; diese Lieder
brauchen nicht mehr als die kleine, feine
Zick-Zack-Familie, um zentnerschwere Bedeutung
zu demonstrieren. Bis auf weiteres
ein verschwörerisch schöner Geheimtipp.
MICHAEL GIEBL
2010/04/08
Concerts
2010/04/02
Persona non Grata_30.03.2010
Wenn farbenfrohe Tag- und Nachtträumereien zu Noten und songwriterischer Kartografierung werden, kann erfahrungsgemäß so ziemlich alles zwischen eigenbrötlerischer Verfransung und genialistischem Treppensteigen, wie einst in Paul Baskervilles „No Wave“-Sendung zelebriert, passieren. Fantas Schimuns vielschichtige und divers atmosphärizierte Wegweiser möchte ich unumwunden zu zweiterer Sparte gliedern. Sie schickt uns über Herrn Hilsberg in Doppel-CD-Form gleich ihre ersten beiden Alben vorbei, worauf sie sich in all dem dargereichten Pro Forma-Minimalismus am Ende spurenseits gar nicht mal so minimal gibt. Ihre Lieder und deren Einschweißmaterial zappeln bewusst unstarr an den Leinen von Happy Valley, Mark Stewarts Maffia und, ja da hat das Info schon Recht, Jeff Buckleys. Zur Entrücktheit This Mortal Coils fehlt da auch nur das übersteigerte Pathos, was bitte nicht negativ verstanden werden will. Bei beiden Platten erfreut mich vor allem jeweils der Höraspekt der eintritt, wenn hier gern gehätschelter Naturalismus für kurze Momente vom distorteten Noise-Beelzebub zerhackt wird. Dann ertrinkt Schimun förmlich in Eigenständigkeit innerhalb ihrer Sphären-Konglomerisierung. Dann wird Minimalism endgültig auf das Faszinierendste zum Maximalism. Man möchte spätestens dann Fantas zurufen: „Lass dich nicht beirren! Dein Stadtplan ist der absolut Richtige. Es gibt schon genug Leute, die in Berlin das Londoner oder in Köln das New Yorker Straßenverzeichnis benutzen!“
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