Press Info (older stuff)

If the term „experimental-pop“ wouldn ́t lead to that many nonpoint and serious associations, the music of FANTAS SCHIMUN would be described by it pretty good. The artist who is living in Vienna (and from time to time in Berlin) has been creating sounds for years now. They reflect the hopes and fears as well as the utopias and illusions of our time. This is an achievement that you can hardly expect from pop-music theses days.

FANTAS SCHIMUN carries the bitter-sweetness of blues and jazz through dusty-hot industrial-halls, with the attitude of punk- curiosity and determination; Jeff Buckley, John Cale, Ma Rainey and Big Mama Thornton act as referees but also The Fall, The Residents and Negativland.

FANTAS SCHIMUN does everything on her own, still supported massively by musicians like Doc Schoko, Hermann Halb or Sandra Schulte, she works acoustically and electronically/she uses acoustic sounds as well as electronic ones; there are pieces of sounds and scenes that seem to be from a crazy alternate reality and then all of a sudden a song appears with a stunning theme and vibe. If you give yourself into this harmony created by her music you gotta be prepared for the demolition, if you are excited about disruptions and distortions, be aware that moments of pure beauty will strike you. And both vibes will stay, when the music has stopped.

Until now only pieces of her music were published (for instance on the ZickZack-compilation “What ́s So Funny About” or “Bis Auf Weiteres Eine Demonstration”) and her shows were rare. Now finally there is a great and adequate introduction to her universe: a double-album/record released 8.1.2010 on ZickZack.

“Variationen über die Freiheit eines Anderen“, the title of the first record/album, developped since 2002 surprises by voice and vibes. Chirping birds, running trains and voices from way of the other side linger. An exciting and bold mixture of the most varied musical elements. “Der Himmel ist Blau - Ein Alptraum in Stereo“, the current album/record offers next to an absurd, fictional radio play with pitched voices of cult series-actors lots and lots of music. You can even feel a whiff of the Balkans, listening to the song “Eia Eia Weg” (which was already released on ZickZack). Two people sitting in a formular one car switching seats, Donald Duch becomes co-driver. For everyone this is becoming too much, “Herztropfen”, a song or more a collage of heart-nearly-shot- down is highly recommended!

2010/01/20

helga-rockt.de_ 08.01.2010

Wenn der Musiker sich nicht der süßlichen Ekelhaftigkeit des Pop hingeben will, zieht es ihn zum Experimentellen, zum Avantgardistischen, zum Künstlerischen und – übertrieben formuliert – zum Unhörbaren. Hört man Fantas Schimuns Doppelalbum „Variationen Über die Freiheit eines Anderen & Der Himmel Ist Blau – Ein Alptraum in Stereo“ in der falschen Reihenfolge, das heißt, beginnt man mit „Der Himmel Ist Blau“, so trifft die letzte – die übertriebene – Beschreibung zu. Dieser Stereo-Alptraum ist tatsächlich in mancher Hinsicht unhörbar, denn das künstlerisch mit Sicherheit wertvolle Hörspiel um den Wahnsinn der Versprechungen der Werbung und eine Reise zum Mars ist in Gänze nicht ertragbar. Aber auch hier versteckt die Berliner-Wienerin Fantas Schimun das ein oder andere zerbrechlich-verstolperte Pop-Folk-Blues-Experimental-Schmuckstück. Nichtsdestotrotz bestimmt diesen „Alptraum“ tatsächlich der Alptraum der klanglichen Kunst. Glücklicherweise geht dieser späteren Hälfte des Albums die erste voraus, die so, in falscher Reihenfolge gehört, um so mehr glänzt.

Die „Variationen Über die Freiheit eines Anderen“ stehen zwar ebenfalls in einer Tradition des vom Pop Angeekelten und eigene Wege gehen Wollenden, verlieren aber in aller kreativen Vielfalt nicht den Wohlklang oder den Hörgenuss des Konsumenten, des Musikfreunds aus dem Blick. Zwischen der Einfachheit eines nahezu folkloristischen Ansatzes und Störgeräuschen, sowie zwischen einer angetäuschten Tanzbarkeit und dem Gospel „Everything's Far“ bestellt Fantas Schimun das gesamte Feld der abstrahierten Popmusik. Sie gibt sich alle Mühe, weder zu unter- noch zu überfordern - ein Ansatz, der die Qualität des Albums nicht mindert, aber möglicherweise dazu führt, dass der Hörer es schneller vergisst, als es gewünscht ist und als die Stücke es verdient hätten. In ihrem Vorgehen steht Fantas Schimun primär in einer Reihe mit experimentellen Musikern des deutschen Pop aus den 1990er Jahren von Laub bis Quarks. Diese Reihe führt im Jahr 2009 direkt zu Soap&Skin, ihrer Landsfrau. Dieser letzte Vergleich passt jedoch nicht vollkommen. Zum einen erscheint „Variationen“ zugänglicher oder weniger progressiv als Soap&Skins „Lovetune For Vacuum“, zum anderen aber sind Fantas Schimuns Brüche in der Musik abstrakter, weniger natürlich, nicht so harmonisch, wie jene bei Anja Plaschg. So ist „Variationen Über die Freiheit eines Anderen“ ein herkömmlicheres Popalbum, dessen Brüche und Trans-Pop-Elemente gezwungener erscheinen. In seiner Verwandtschaft zu Laub und Quarks überzeugt es dennoch ungemein, wenn nicht schon alleine seine zarte, zerbrechliche, seine bezaubernde, einfache Schönheit ausreichen, um den Hörer zu gewinnen.



:: Oliver Bothe

2010/01/17

Rezension von Mr. Boredom und Elke Sommer

FANTAS SCHIMUN
Variationen über die Freiheit eines anderen /
Der Himmel ist blau – Ein Alptraum in Stereo

(DoLP, ZickZack, ZZ 2026)

Zuerst erscheint mir der Name dieser aus Wien stammenden Künstlerin unbekannt. Aber dann kommt mit dem vierten Titel ein Wiedererkennen: „Ich bin bis auf weiteres eine Demonstration“ war anno 2003 der Titelgeber einer ZickZack-Compilation. Auf selbigem Label ist nun eine Doppel-LP erschienen, die sich deutlich zweiteilt. Auf den Plattenseiten drei und vier wird eine Art Hörspiel dargeboten, in dem es um Liebe, Eifersucht und einen der ersten Billigflüge zum Mars geht. Bestechend schön die Nebeneffekte der in der Tonhöhe künstlich veränderten Stimmen. Unterbrochen wird diese medienkünstlerische Heimarbeit immer wieder durch songartige Stücke – wobei „Eia weia weg“ bereits auf einem weiteren ZickZack-Sampler zu finden war. Abgeschlossen wird dieses Werk durch „Herztropfen für‘s All“, einer Cover-Version des S.Y.P.H.-Songs „Nur ein Tropfen“. Das war nun also vermutlich der aus älteren Zeiten stammende Bonus zum eigentlichen Album. Während das Hörspiel und die Samplerbeiträge ungezwungen experimentell anmuten, wirken die neueren (?) Stücke eher wie urbane Folk Songs. Über Loops von beispielsweise Vogelgezwitscher und Bahnlärm oder rückwärts laufenden Spuren singt Fantas Schimun zur akustischen Klampfe in englischer und deutscher Sprache – und läßt sich dabei ab und zu gerne von elektrischem Gitarrenlärm stören. Das ist stellenweise herzzerreißend schön, z.B. bei „Everythings’s Far“ oder „Forget Her“. Und der instrumentale Titelsong „Variationen über die Freiheit eines anderen“ erinnert fast ein bißchen an das Penguin Cafe Orchestra. Keine Platte aus einem Guss, eher ein Sammelsurium, aber sympathisch und mit sehr schönen Perlen! Eine EP nur mit den englisch gesungenen Titeln (inkl. „Bon Tempi“) könnte ein Verkaufsschlager auf dem Mars werden.

(geschrieben am 14.01.2010 für Bad Alchemy 65)

http://namremicz.wordpress.com/2010/01/16/fantas-schimun/

2010/01/16

http://www.whatssofunnyabout.de

FANTAS SCHIMUN und dem Doppel-Vinyl „“VARIATIONEN ÜBER DIE FREIHEIT EINES ANDEREN & DER HIMMEL IST BLAU – EIN ALPTRAUM IN STEREO“(ZickZack ZZ 2026), das Ab 22.1. im Broken Silence-Vertrieb angeboten wird. Erste Hörprobe: Der Track „Forget Her“ auf der Spex-CD vom Januar-Heft. Darin auch die erste Diskurs-Kritik!

Euphorischer noch äußern sich Sonja Eismann in Konkret 1/10 und Simone Jung in der TAZ:

„Ihre Musik ist unberechenbar und voller Harmoniesprünge. Momente der Schönheit treffen auf Zerstörung; auf eingängige Melodien folgen verzerrte Elektrofetzen. Schimun überrascht und überlistet den Hörer. Und das so konsequent und souverän, dass ein "großes Ganzes" entsteht, wie Fantas Schimun selbst sagt.“ (TAZ)

„…schlängeln sich von der Soundcollage mit hochgepitchten Hörspielstimmen bis zum melancholischen Elektrochanson, von jazzig schmelzenden Vocals über Sprechgesangspop bis zu melodiösen R´n´B Anleihen, vom Musikhochschul-Popjazzexperiment einer Niobe bis zur quietschigen Überdrehtheit einer Frau Kraushaar.“ (Konkret)

Live wird es FANTAS SCHIMUN im Frühjahr 2010 geben! Booking über ZickZack/ What´s So Funny About!

2010/01/10

The WIRE office ambience_01_2010

http://www.thewire.co.uk/articles/3445/

SPEX_01_2010

TAZ_08_01_2010

08.01.2010

Zwischen den Rillen

Radikal im Bereich der intelligenten

Popmusik

Fantas Schimuns Musik ist ungewöhnlich, unbeirrt und eigen. Kein Wunder, dass ihr Debüt auf dem Hamburger Label "ZickZack" veröffentlich wird, welches bekannt für seinen eigenwilligen Sound ist. Labelchef und ehemaliger Sounds-Redakteur Alfred Hilsberg war wieder auf der Suche nach experimenteller Musik und Klanggefilden, die nicht spekulativ ausgerichtet sind und unbeirrt von Hypes und Trends ihren Weg gehen.

Dabei war der Weg von der Idee bis zur Produktion von Fantas Schimuns Debütalbum nicht unbedingt einfach. Schimun lebt in Wien und macht Musik seit sie denken kann, spielte in den 90er-Jahren in Underground-Bands wie Root Crops, Krempl of Love, Picasso oder Melisch ohne kommerziellen Erfolg und veröffentlich vereinzelt Songs auf "Klein Records" oder zusammen mit der Berliner Band Doc Schoko auf "Louisville Records".

Doch Schimun will mehr. Sie will ein Album veröffentlichen, steht aber mit ihrer Musik abseits jeglicher Trends oft alleine da. Zudem verfügte Wien in dieser Zeit nicht wie Berlin oder Hamburg über eine lebendige Musikszene oder ein Netzwerk, das die Künstler auffängt und weiterkommen lässt. So rief

Schimun Alfred Hilsberg in Hamburg an und fragte ihn, ob die Musik gefällt. Sie gefiel. Prompt wurde ihr Song "Bis auf weiteres eine Demonstration" Titellied des 2002 erschienenen gleichnamigen Labelsamplers. Damit reihte sie sich neben Künstlern wie Knarf Rellöm, Bierbeben, Jens Friebe, Fehlfarben oder Mutter in die Riege der Popintellektuellen ein. Ein Anfang war gemacht, das Album folgt nun dieses Jahr: "Variationen über die Freiheit eines Anderen".

Das tägliche Spiel mit der Gitarre ließ Schimun über die Jahre reifen und führte zur Reduktion der Klangmöglichkeiten wie auch zu deren Abstraktion. Das Sanfte tritt in den Vordergrund, was bleibt, ist die Traurigkeit. Klang der Song auf dem Sampler mit druckvollem Schlagzeug, verzerrter Stimme und harten Gitarrenriffs noch sperrig und verfolgte primär den Punk, so könnte man ihr Debüt als experimentelles Folk-Album beschreiben.

In eine Schublade stecken lässt es sich aber dennoch nicht. Mit viel Gitarre und Gesang arbeitet Schimun zwar vorwiegend akustisch, einige Stücke sind aber auch durchdrungen von Snares und elektronischen Klangfetzen, hier und da erklingt eine verzerrte Stimme. Sanft und verletzlich, teilweise resigniert singt Schimun vom Ende der Liebe, von der Unmöglichkeit sich Selbst zu sein oder von gesellschaftlichen Zuständen, die nicht tragbar sind. Mit ihrer Selbstreflexion und Wortspielereien wie "Es ist nichts gewonnen und nichts verloren" bewegt sie sich im Bereich der intelligenten Popmusik.

Dabei hat die Musik der Wienerin nichts an ihrer Radikalität eingebüßt. Ihre Musik ist unberechenbar und voller Harmoniesprünge. Momente der Schönheit treffen auf Zerstörung; auf eingängige Melodien folgen verzerrte Elektrofetzen. Schimun überrascht und überlistet den Hörer. Und das so konsequent und souverän, dass ein "großes Ganzes" entsteht, wie Fantas Schimun selbst sagt. So wird die Platte in traditioneller ZickZack-Manier polarisieren. Die einen werden die brüchigen Soundcollagen als störend oder anstrengend empfinden und sich fragen: Was soll das? Andere wiederum werden es als erweiternd erfahren und damit als tragbar. Letztere werden das Album lieben und immer wieder darauf zurückgreifen, wenn die Brutalitäten der Gesellschaft versuchen, den Alltag zu zerfressen. Denn es ist gerade der eigenwillige Sound Schimuns, der das Album besonders macht und letztlich überzeugend. Zusätzlich gibt es sogar noch ein fiktionales Hörspiel auf einer zweiten LP namens "Der Himmel ist Blau - Ein Alptraum in Stereo", welches mit seinen absurden Geschichten und viel Musik drumrum Aufmerksamkeit erzeugt.

So hat Hilsberg mit seinem unermüdlichen Entdeckungsstreben erneut geschafft, was heute nur wenige schaffen: Klanglandschaften aufzufahren, die in einer diskursarmen Poplandschaft vonnöten sind.

Damit kommt nach Eva Jantschitsch alias Gustav und der wunderbaren Soap & Skin eine weitere traurige Weiblichkeit aus Wien daher, deren Musik bei

aller Schönheit immer den Schleier von Traurigkeit und Melancholie trägt. Alle haben sie ihre eigene Sprache und verzücken durch ihre weiblich sanfte Gebrochenheit. Ist das die neue Wiener Schule? SIMONE JUNG

Fantas Schimun: Doppel-LP "Variationen über die Freiheit eines Anderen" & "Der Himmel ist Blau - Ein Alptraum in Stereo" (ZickZack/ Broken Silence)

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Kulturnews.de 09_01_2010

Es ist nicht so, dass Fantas Schimun in ihrer Musik keine Schönheit zulassen würde. Die schönen Momente lösen sich nur früher oder später auf - in verzerrte Stimmen, Fiepen, industrielles Hallen oder schlicht Lärm. Das seit 2002 entstandene Album "Variationen über die Freiheit eines anderen" der Wiener Musikerin mit dem Faible für Berlin oszilliert zwischen verträumt-akustischen Klängen, punkigen Riffs und elektronischen Störgeräuschen. Diese schmiegen sich bestens an die zeitgeistkritischen Texte von Songs wie "Ich bin bis auf weiteres eine Demonstration" - und bilden ein fragiles, faszinierendes Gleichgewicht aus Wohlklang und Dissonanz. Auf "Der Himmel ist blau" erwartet einen wiederum etwas ganz anderes: ein Hörspiel, in dem Fantas Schimun die kleinbürgerliche Hölle einer Familie samt Nachbarin mit Hündchen Biffy inszeniert. Die Charaktere sind hier so herrlich absurd überzeichnet und radikal doof, dass sie auch eine akustische Neuflage der Typen aus "Natural Born Killers" sein könnten. Ingesamt ein Albenpaket für alle, die die Welt mal anders hören wollen. (kat)

2010/01/06

New Video online

The story: man driving a rolls royce with his short term affair melody nelson. the story ends with the obligate accident but nobody knows what will come next. remake of Serge Gainsbourg´s "Histoire de Melody Nelson"!

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Album out now!

EXKLUSIV als Doppel-Vinyl-Album veröffentlicht ZickZack das lang erwartete Debut der Wiener Künstlerin FANTAS SCHIMUN! "Variationen Über Die Freiheit Eines Anderen"/"Der Himmel Ist Blau - Ein Albtraum In Stereo" (ZZ 2026) wird bereits in der Januar-Ausgabe der Spex ausführlich diskutiert und gewürdigt.